Höllenfahrt
Ein Medienexperiment
Die Höllenfahrt steht in der Tradition des Lindberghfluges von Bertolt Brecht. Brecht verlinkte 1929 die Bühne mit dem damals neu aufkommenden Medium Radio. Bei der Höllenfahrt wird das inzwischen alt gewordene Radio mit dem Highspeed-Internet verbunden.
Das Feature ist ein Radiolehrstück über den Aufstieg und Untergang des SA-Mannes Josef K. Er arisierte 1938 das Kleiderhaus Spielmann. Vertiefende Informationen zur Familie Spielmann stehen in ersten zwölf Folgen dieser Website bereit. Deren Titel: "Ein jüdischer »Steirerbua« erobert Schanghai." Grafische Codes auf Grabstätten der Familie Spielmann verweisen auf beides: das Radiolehrstück und die Spielmann-Folgen. Im Internet verbinden sie sich zur "Digitalen Himmelfahrt".
Der Regisseur
Dr. Götz Naleppa
Auf den New York Festivals sind in diesem Jahr gleich zwei Produktionen von Deutschlandfunk Kultur mit einem Gold Radio Award ausgezeichnet worden.
"Illuminations" von der Künstlergruppe Soundwalk Collective mit Patti Smith und "Palimpsest - a sound biography" von Götz Naleppa erhalten beide den ersten Preis in der Kategorie Entertainment/Soundart. Die Preisverleihung fand am Abend des 18. Juni in New York statt. Die Radio Program Awards des New York Festivals werden jährlich in zahlreichen Kategorien von einer internationalen Fachjury verliehen. Sie gelten als Oscars des Radios. Die Einreichungen aus über 30 Ländern unterlagen strengen Bewertungskriterien.
"Palimpsest - a sound biography" von Götz Naleppa ist eine Autorenproduktion, die am 23. Februar 2018 im Programm von Deutschlandfunk Kultur urgesendet wurde. Naleppa erweckt darin mit Klängen Bilder und Situationen aus längst vergangenen Jahren und greift dabei auf sein Soundarchiv aus 40 Jahren zurück. "Palimpsest" ist Sound in allen Spielarten, banale Geräusche aus Naleppas heutiger Umgebung, Stimmen, Naturgeräusche, Musik von persönlich wichtigen Orten. Die abrupt und zufällig auftauchenden Sounds und Stimmen fangen an, auf wundersame Weise musikalisch zu interagieren, über Zeiten und Räume hinweg, und schaffen eine neue flüchtige und kaleidoskopische Gegenwart.
Der Klangkünstler und Regisseur Götz Naleppa war bis 2008 Redakteur bei Deutschlandradio Kultur. Mit "Cantus Apium" konnte er bereits 2014 einen Gold Award in New York gewinnen.