Amerika wurde durch Immigration zu einem Kontinent, der von verschiedenen Ethnien besiedelt wurde. Die Siedler waren allein auf sich selbst und ihre eigene Tatkraft gestellt. Sie nahmen die neuen Gebräuche aus der neuen Lebensweise bereitwillig an. Sie erhofften sich Glaubensfreiheit und einen besseren Lebensstandard. Ihre Erfolge prägte schließlich den Mythos vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem man vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen kann. Er ist die Personifaktion des amerikanischen Traums.
Diesen Traum träumte auch der kleine Helmut, und schon in der Steiermark, beim Western im Unionskino, bei der Lektüre von Superman-Heftchen in der Spielzeugabteilung von Kastner & Oehler und beim Waffenhändler in der Schlossergasse. Und der amerikanische Traum ging in Shanghai weiter. Nach den erfolgreichen "Bubenstreichen" gegen die Japaner und deren Niederlage bekam der Sechzehnjährige sogar das Angebot, der US-Army beizutreten, um Roosevelts G. I. Bill of Rights in Anspruch nehmen zu können. Der Servicemen's Readjustment Act gab Teilnehmer an kriegerischen Handlungen nämlich das Recht, in den USA zu studieren und dann nach drei Jahren um die Staatsbürgerschaft anzusuchen. Damit warben die Amerikaner auch bei den Schülern der vorletzten Klasse.
Helmut Spielmann:
"Shanghai -
eine Jugend im Exil"
Herausgegeben von
Gerald Lamprecht und
Ingeborg Radimsky.
Clio Verlag Graz 2015
Preis: Euro 18.00
Hohe amerikanische Offizieren kamen und waren Ehrengäste der Zeugnisverteilung, sogar der Brigadier-General Peyton, der in Shanghai sechs bis sieben Bataillone kommandierte. Ehrengäste waren auch der Bürgermeister von Shanghai und Parteibonzen der Chiang Kai-shek Regierung (Kuomintang). Ihre Anwesenheit machte die Zeugnisverteilung der Brothers zu einem Staatsakt. Deshalb begrüßte Direktor Pedro die Militärs und Politiker, die Lehrerkollegen und die Schüler der vorletzten Klasse mit dem nur ihm eigenen Temperament des Spaniers. Er erinnerte an die Schwierigkeiten der Kriegsmonate und lobte die Tapferkeit der Schüler, die den Alliierten bei der Vertreibung der Japaner geholfen hatten.
Helmut Spielmann (S. 149f.): 'Nach einer kurzen, aber sinnlosen Ansprache des Bürgermeisters begann der Ehrengast, Brigadier-General Peyton die Zeugnisse zu verteilen. Als er zu Tommy Flores kam, schaute er etwas verwundert, bei Pritam Singh, der mit Turban gekommen war, war er sich nicht ganz sicher, aber als ich aufgerufen wurde, und er mich sah, sagte er zum Direktor: "Das gibt es doch nicht, mein ganzes Dolmetscher-Corps geht hier bei Ihnen noch zur Schule und ich glaubte immer, die Burschen haben den ganzen Krieg auf unserer Seite gekämpft." Der Direktor sagte: "Sir, we 've got specialists of every kind",und alle klatschten. Es war ein erhebender Augenblick und meine Mutter und Frau Flores weinten. Pritams Vater, in voller Polizeiuniform, stand auf, salutierte und sagte: "Sir, I'm the father", und der General stand noch einmal auf und salutierte auch, und sagte: "You can be proud of your boy", und alle waren gerührt.'
Danach gab es eine lebhafte Garden Party, auf der die Schüler von den Gästen immer wieder gefragt wurden, wohin sie nach der Schule gehen werden. Nur wenige sagten Europa. Die meisten wussten noch nicht ob USA , Australien oder Palästina. Für Helmut Spielmann war das längst klar. Er wollte Amerikaner werden, mit einem Beitritt zur US-Army. Und was sagte seine Mutter dazu? Mehr im nächsten Kapitel
Antisemitismusforschung
www.feuchtwanger.de
www.ich-war-jud-suess.de
Fortsetzung im Januar in der Folge 7/12 auf www.DerInternetlink.de
Tausende Flüchtlinge aus Syrien aber auch aus anderen Ländern flüchten nach oder über Wien. Unter den Syrern befinden sich sehr viele Männer aber auch ganze Familien, mit Frauen und Kindern. Es gibt einige Notunterkünfte in Wien. In wenigen habe ich bereits geholfen. Das Ferry-Dusika-Stadion aber ist der einzige Ort, an dem ich wirklich direkten Kontakt zu den Menschen hatte.
Das Stadion besteht aus zwei Hallen. Die eine wird als "Familien-Halle" die andere als "Single-Männer-Halle" verwendet. Wenn man in die "Familien-Halle" hineinkommt, ist man sofort umgeben von einem Wirr-warr aus Geräuschen. Die Kinder laufen überall umher, spielen Tischfussball, sind mit einem Laufrad unterwegs oder schieben einen Kinderwagen herum. Sie sind kein bisschen anders als wir Wiener Kinder. Sie freuen sich wenn man sich zu ihnen gesellt und mit ihnen eine Runde wuzzelt und manchmal basteln sie dir als Dank sogar Blumen. Aber irgendwo merkt man doch einen Unterschied. Bei mehrköpfigen Familien konnte ich beobachten, dass die älteren Geschwister, so jung sie auch waren, sich sehr um ihre jüngeren Geschwister gekümmert haben. Zum Beispiel habe ich Zahnbürsten an schätzungsweise achtjährige Kinder ausgegeben, die diese in den Kinderwagen zu ihrem Bruder oder ihrer Schwester legten, den sie vor sich herschoben.
Wenn dann zum Beispiel aber Bananen im Stadion vorbei gebracht wurden, verflogen die Sorgen scheinbar für einen Moment und alle, die etwas ab bekamen, genossen diese heiß begehrte Kost.
Letzendlich sind die Flüchtlingskinder, obwohl sie meiner Meinung nach durch ihre Erlebnisse etwas schneller erwachsen, doch genauso wie wir.
Familie
Rudolf Spielmann
Vater (1889-1941)
52 Jahre Jude
Mutter (1900-1979)
25 Jahre Katholikin
15 Jahre Jüdin
39 Jahre Katholikin
Sohn (1930-2012)
10 Jahre Jude
72 Jahre Katholik
GLAUBENSFORUM
Gebrauche oft
geweihtes Wasser
Ein Trost für die Armen Seelen
Das Weihwasser, mit Glauben und Vertrauen gebraucht, ist überaus segensreich für Leib und Seele und ebenso hilfreich für die Seelen im Fegfeuer. Der Priester weiht das Wasser im Namen und als Stellvertreter der heiligen Kirche, deren Gebet der göttliche Heiland immer mit Wohlgefallen aufnimmt und erhört. Wenn man daher Weihwasser entweder sich, eine gegenwärtige oder eine abwesende Person besprengt, so steigt gleichsam von neuem das Gebet der Kirche zum Himmel und zieht Gnaden auf jene Personen herab, die mit geweihtem Wasser besprengt werden. Das Weihwasser verscheucht die Gewalt der bösen Geister, daher das Sprichwort: "Der fürchtet dies oder jenes wie der Teufel das Weihwasser." Die oben genannten Wirkungen treten auch ein, wenn man den armen Seelen das Weihwasser spendet.
Ein Tröpfchen Weihwasser ist oft von größerer Wirkung als ein langes Gebet, denn unser Gebet ist leider oft recht lau und zerstreut. Anders aber verhält es sich mit dem Gebet der Kirche. Dieses gefällt Gott jeden Augenblick, an jedem Ort, von wem immer es im Namen der Kirche ihm dargebracht wird. Darum sehnen sich die armen Seelen so sehr nach dem Weihwasser. Könnten wir ihr Seufzen und Flehen nach einem Tröpfchen geweihten Wassers hören, wahrlich, wir würden uns bestreben, sie morgens und abends und auch öfters am Tage damit zu erquicken.
Im gleichen Augenblick, wo wir den armen Seelen etwas zugute kommen lassen, heben sie ihre Hände bittend zum Himmel empor, und Gott erhört bereitwillig ihr Flehen und spendet seine Gnade in überreichem Maße über ihre Helfer.
Ein Christ sollte nie auf längere Zeit das Zimmer oder die Wohnung verlassen, ohne das Weihwasser zu entnehmen in dreifacher Absicht: für sich und seine Angehörigen, damit der Heiland sie vor allem Schaden des Leibes und der Seele bewahre; für die sterbenden Sünder, damit Gott ihnen noch in der letzten Stunde die Bekehrung gewähre; und für die armen Seelen im Reinigungsort.
Täglich sind wir Seelengefahren ausgesetzt und brauchen Gnade und Hilfe. Eines der leichtesten und wirksamsten Mittel, die Angriffe des bösen Feindes erfolgreich zurückzuschlagen, ist der andächtige, öftere Gebrauch des Weihwassers. So wir dasselbe mit gläubigem Herzen nehmen, sendet uns der Erlöser Hilfe, Trost und Kraft, um das Gute zu tun und das Böse meiden zu können.
Quelle [Auszug]:
Glaubensforum:
http://www.fjm-ritter.info/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1133471072